Kultur

FRANKFURT FOREVER!

FOTOGRAFIEN VON C. F. MYLIUS im Städel


Blick über den Main, Eiserner Steg & Dom, 19.Jhd. (Quelle: Carl Friedrich Mylius)
Blick von der Hauptwache in die Zeil, 1864–1866
(Quelle: Carl Friedrich Mylius)
GDN - Vom 12. Februar bis 1. Juni 2025 zeigt das Städel Museum in Frankfurt Fotografien von Carl Friedrich Mylius (1827–1916), der wie kaum ein anderer das Bild Frankfurts geprägt hat. Mit dieser großen Einzelausstellung wird dessen Werk erstmals einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Seine Fotografien sind eine Reise durch die Zeit. Vom Eschenheimer Turm, dem Goethe-Denkmal über den Römer bis hin zum Mainufer hielt Carl Friedrich Mylius die berühmtesten Sehenswürdigkeiten der Stadt Frankfurt fest. Damit wurde er vor mehr als 150 Jahren zum Wegbereiter der Architekturfotografie. Durch den sich etablierenden Tourismus wurden Carl Friedrich Mylius’ Fotografien noch heute bekannter Sehenswürdigkeiten zu beliebten Souvenirs.
Viele seiner Ansichten zeigen eine Stadt im Wandel. Frankfurt erlebte damals nicht nur eine politische Neuordnung durch die preußische Annexion, sondern auch eine rasante wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung. Industrialisierung und Verstädterung führten zu einschneidenden baulichen Veränderungen – ganze Straßenzüge in der Alt- und Innenstadt verschwanden. Als Chronist dieser Zeit dokumentierte Mylius die historischen Orte seiner Stadt genauso wie Neubauten, Industrieanlagen und die moderne Infrastruktur. Ein besonderes Werk der Ausstellung ist eine 7,60 Meter lange Ansicht des Mains. Es ist das erste fotografische Panorama Deutschlands.
„Seit seinen Anfängen ist die Faszination für das Medium Fotografie ungebrochen. Die Fotografien des Frankfurters Carl Friedrich Mylius sind ein wertvolles visuelles Erbe – künstlerisch herausragende Werke und zugleich bedeutende Dokumente der Stadtgeschichte. Mylius’ Ausbildungs- und Lebensgeschichte ist mit dem Städel Museum verbunden: Noch während seiner aktiven Schaffenszeit übergab er seine Fotografien an das Städel. Mit dieser Ausstellung können wir Carl Friedrich Mylius’ Gesamtwerk erstmals umfassend vorstellen“, so Philipp Demandt, Direktor des Städel Museums.
„Carl Friedrich Mylius spezialisierte sich als einer der Ersten in der jungen Frankfurter Fotografieszene Ende der 1850er-Jahre auf Architekturansichten. Als Fotograf war er neutraler Beobachter, indem er seine Motive sachlich und unvoreingenommen festhielt. Gleichzeitig setzte er künstlerische Gestaltungsmittel wie die Zentralperspektive und einen ausgewogenen Bildaufbau ein, was sein sensibles Gespür für Komposition zeigt. Bereits in diesen frühen Anfängen war die Fotografie mehr als bloße Abbildung – sie war ein Mittel, um die Stadt in einer ästhetischen Dimension zu erfassen. Das machte Mylius zu einem frühen Wegbereiter der Architekturfotografie“, erläutert Kristina Lemke, Kuratorin der Ausstellung und Sammlungsleiterin Fotografie.
Für den Artikel ist der Verfasser verantwortlich, dem auch das Urheberrecht obliegt. Redaktionelle Inhalte von GDN können auf anderen Webseiten zitiert werden, wenn das Zitat maximal 5% des Gesamt-Textes ausmacht, als solches gekennzeichnet ist und die Quelle benannt (verlinkt) wird.